Hier zeige ich die Umlackierung einer Gibson Les Paul von "worn cherry" nach "faded cherry"

Diese Gitarre hier war noch nicht alt -aber wenn man nicht zufrieden ist, sucht man nach einer Lösung. Das Problem hier bestand darin, dass es die Linkshänderversion nicht in der gewünschten Lackierung aufzutreiben war. Die hier verwendete Lackierung nennt sich "worn cherry" - ist eine simple - und recht empfindliche weil dünne - Lackierung. Der Wunsch war nach einer Farbe ähnlich dem "faded cherry". Und wesentlich unempfindlicher sollte sie sein. Gemacht habe ich es mit Hochglanz Nitorlack der Firma Rosner Lacke - Typ "Polirol".

Ursprung diesen Farbtyps ist die Lichtempfindlichkeit der in den 60'er Jahren verwendeten roten Farbpigmente. Diese bleichen aus und übrig bleibt ein etwas durchsichtiges braun.

Die gesamte Hardware wird abgebaut und mit der Hand der Lack abgeschliffen. Unter der bräunlichen Farbschicht kamen einige Holzverfärbungen zuschein - natürlich nur optisch ein Makel.

Auf der Suche nach dem perfekten Lackmuster stellte ich fest, dass es dieses nicht gibt. Denn je nachdem, ob die Gitarre über die Jahre hinweg in der Sonne stand oder nicht, ist auch der Rotton verblasst oder nicht. Machen wir mal Versuche.

Der von Gibson benutzte Porenfüller hat rötliche Farbe. Um ein stark verbleichtes Aussehen zu erzeugen, reicht es, mit etwas bräunlich gefärbtem Lack das Holz zu spritzen. Das machte ich.

Dabei stellte sich heraus, dass die oben bereits erwähnten Holzverfärbungen stärker hervortaten, als gewünscht. Also, Farbe mehr rötlich getönt, etwas amber drüber und dann mit Nitro-Klarlack fertig lackiert.

Zwischenschleifen, fertig lackieren, mit Wasser schleifen.

Den Lack polierte ich wie gehabt auf der Schabbelscheibe, etwas Nacharbeit war auch mit Handpolitur nötig und dann wieder zusammen bauen.

Und welch hübsche Gitarre sie nun geworden ist!